Standpunkt

Kunst kommt von Können und von Künden !

Gegen die Profanisierung einer der hervorragenden kulturellen Leistungen der Menschheit

„Als die gewaltige Technisierung ab Mitte des 19. Jahrhunderts zur Wiederentdeckung der Heimat führte, suchte auch damals schon die gegenständliche Malerei nach neuen Wegen. Ihre Überbewertung im Nationalsozialismus bei gleichzeitiger Verbannung der Modernen als „entartete Kunst“ führte allerdings nach dem 2. Weltkrieg zu einer jahrzehntelangen Verfehmung der gegenstänlichen Malerei und zu einer Überbewertung der modernen Kunst als anderes Extrem. Bis heute wird das “ Was und wie geschaffen“ durch das“ Wer hat es geschaffen“ verdrängt, womit die Künstlerschaft leider leben muß, denn die Postmoderne ist auch immer wieder ein Tummelplatz für Scharlatane.“

Auszug aus der Eröffnungsrede der Jahresschau der „Münchener Künstler Genossenschaft 1868 königlich priviligiert“ von Prof.Dr. Hellmut Matiasek, ehemals Leiter der Bayerischen Theaterakademie und Leiter des Staatstheaters München am Gärtnerplatz.

Ich bitte mein Publikum zu prüfen, ob Intention und Ausführung
meiner Werke im Einklang sind und freue mich auf Stellungnahmen.

Persönliche Entwicklung

Bis zum Abitur 1977 mit erstem Leistungskurs Kunst probierte ich verschiedene Materialien, konzentrierte mich jedoch auf das Bleistiftzeichnen. Dies nahm ich nach mehreren Jahren beruflicher Selbständigkeit wieder auf, entdeckte aber bald Glas als mein Material.

Glas bot mir die Möglichkeit, durch Spiegelungen den Betrachter ins Objektgeschehen mit einzubeziehen, mehrere Ebenen sichtbar hintereinander zu stellen und mit Licht und Reflektionen zusätzliche optische Ebenen zu schaffen.

Durch die Unbedarftheit des Autodidakten gelang es mir, die vor 120 Jahren von Louis C. Tiffany entwickelte Technik für plastische Objekte in bis dahin nicht dagewesenen Dimensionen zu nutzen.

Hier sehen Sie mich bei der Arbeit an dem Objekt „ Die Verwandlung “. Jedes einzelne Teil dient sowohl dem Erscheinungsbild als auch der Statik, weshalb sehr genaues arbeiten notwendig ist. Im vorliegenden Fall passierte es mir zu vorgerrückter Stunde, das bei einem Teil von der Größe einer Scheckkarte ein Winkel um 1,5 mm vom Ideal abwich. Da ich dies nicht sofort bemerkte und weiter arbeitete musste ich später 120 Teile entfernen und ersetzen, da die homogene Linienführung optisch gestört war. Die Teile werden zugeschnitten, gegebenenfalls geschliffen, mit Kupfer gerahmt und mit Zinn zunächst geheftet. Um dann später die Nähte schön glatt löten zu können muss ich sie in die absolute Horizontale bringen, da der Zinn ansonsten der Schwerkraft folgt. Das Gerät an dem ich hier arbeite war mal ein Siebdrucktisch und ermöglicht mir, nach umfangreichem Umbau, jede Position in Raum zu erreichen (unten).
Die wesentlich größere Ausführung zu dem gleichen Zweck ist jedoch elektrisch angetrieben.